Sardischer Wein
Der Legende nach … wollte Gott, dass Sardinien die edelsten „Früchte“ der Erde hervorbringt. Oliven für feinstes Öl, Beeren für unwiderstehlichen Mirtolikör. Die besten Weinstöcke für den vollmundigenTropfen.
Sardischer Wein – eine Sinnesverlockung, die ihrergleichen sucht
Um den Geschmack dieser edlen Tropfen besonders wertvoll zu unterstreichen, kreierte Gott die Weinreben. Diese brachten über viele Jahrtausende der geschichtlichen Entwicklung Sardiniens Spitzenweine hervor: den starken, noblen Cannonau , edlen Monica , sowie den raffinierten und einzigartigen Carignano .
Legende oder Wahrheit?
Ob man dieser nun Glauben schenken will oder nicht, fest steht eines:
Durch die wechselvolle Geschichte der Fremdbeherrschung und deren kultureller Einflüsse entwickelte sich hier ein vielfältiges Weinbau-Spektrum. Seit der phönizischen Epoche, das heißt deren damaligen Besatzung Sardiniens, etwa ab dem 9. Jahrhundert v. Chr., wird auf Sardinien Weinanbau betrieben.
Spanische Konquistadoren brachten ab dem 13. Jahrhundert n. Chr. neue Reben mit auf die Insel und beeinflussten über Jahrhunderte die Sorten und Art der Weine. Heute bescheren erlesene Rebsorten Qualitäten, die international höchste Auszeichnungen erringen.
Sardischer Wein bringt DOCG-Qualitäten hervor
Die südliche Mittelmeerlage mit täglich vielen Sonnenstunden bringt auf einer Rebfläche von etwa 43.300 Hektar Sardiniens Tafelweine bis hin zu DOC– und einige DOCG- Qualitäten hervor. Die verschiedenen Teilregionen der Insel werden durch sehr unterschiedliche Wetter- und Temperatureinflüsse bestimmt.
Im kühleren, ausreichend feuchten Norden entstehen (in der Gallura, Anglona und östlich von Alghero) vor allem frische, fruchtige Weissweine mit schöner Säure und Duftigkeit, wie zum Beispiel der Vermentino. Darunter sind auch diejenigen mit dem DOCG – Gütesiegel.
Der „Campidano“ im Südwesten der Insel
ist geprägt von fruchtbarem Ackerland. Die meisten Weingüter liegen in der fruchtbaren Ebene zwischen Cagliari und Oristano und in der Ebene östlich von Alghero . Über die Hälfte des sardischen Weins kommt aus der Provinz Cagliari. Die warme Süd- und Westseite der Insel bietet mit unterschiedlichen Kleinklimata vorwiegend Rotweinen und den kräftigen Weissweinen, wie dem Nuragus beste Bedingungen. Hier wird auch der begehrten Dessertwein Vernaccia hergestellt.
Das Genargentu-Massiv im Osten bildet die sog. „Cannonau-Achse“, wo die Weinberge durch Nordostwinde gekühlt werden.
Zur ältesten Rebe des Mittelmeerraumes
gehört die rote Cannonau-Rebe. Aus ihr wird ein ausgezeichneter Spitzenwein gekeltert: körperreich, samtig mit ausgeglichenem Alkohol- und Tanningehalt, dessen vollmundiger Geschmack heute weit über die Region bekannt ist.
Eine italienische Forschergruppe sucht zu belegen, dass es sich doch nicht, wie bisher angenommen, um die von den Spaniern eingeführte Rebe Grenache handelt, sondern vielmehr um einen heimischen Weinstock.
Neben Vasen und Urnen nuraghischen Ursprungs wurden bei Ausgrabungen antike Traubenkerne gefunden. Sollten die gefundenen Kerne wirklich zur Cannonautraube gehören, würde das erste verbürgte Zeugnis über den Weinanbau auf Sardinien sogar aus dem Jahr 1200 v. Chr. stammen.
Eine Sinnesverlockung und Stolz seiner Winzer ist der, durch den „Gambero Rosso“ mehrfach mit 3 Gläsern ausgezeichnete Turriga . Ein Qualitätswein aus vier verschiedenen Rebsorten.
Zum Abschluss der Dessertwein
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