Capo Testa- Skulpturen in Stein

Ein Tal tief unter dem weißen Leuchturm von Capo Testa.
Über einen befahrbaren Damm verbunden, inmitten steiler Klippen liegt ein Paradies. Seine Kulisse erinnert an eine Freilichtausstellung von Bildhauern. Statue an Statue reiht sich aneinander. Blüten und Schmetterlinge sprenkeln Farbtupfer in die „Kunstsammlung“.

Die Formenspiele im Valle della luna

Diese Felsgebilde sind einzigartig in ganz Sardinien. Intensive Verwitterung kreierte dieses atemberaubende Landschaftsbild.
Wie in geduldiger Arbeit und mit Präzision erschaffen, scheinen hier Kunstwerke platziert zu sein, die die Erosion jahrhundertelang geduldig in grobe Granitblöcke gemeißelt hat.

Wildheit in Stein

Das Auge befindet sich in Wettstreit mit der Fantasie. Gewinnt deine Vorstellungskraft über die Realität und bemerkt das Formenspiel?
Wind und Wassererosionen haben eine steinerne Märchenwelt geschaffen mit phantasievollen Fabelwesen – sofern du sie denn mit deiner Phantasie ausmachen kannst. Unförmige Monster, Gnome mit verzerrten Fratzen, Feen in wallenden Gewändern sind in der steinernen Wüste zu entdecken.

In den Steinbrüchen des capo testa wurde bereits 2000 Jahre vor Christus Granit für römische Säulen gebrochen. Sie sollten irgendwo im Römischen Reich dessen opulente Gottestempel schmücken.
Wie vergessene Requisiten liegen deren Bruchstücke auch jetzt noch willkürlich verstreut umher. Bestellt und nicht mehr abgeholt. Seit die Römer Sardinien schließlich aufgeben mussten, fristen sie ein vergessenes Dasein. Auch die Pisaner wurden hier habhaft: Die Säulengallerien des Doms von Pisa stammen von hier.

Unberührte Flora am Kap

Ideal zum Durchwandern ist diese Halbinsel der Insel mit ihrer naturbelassenen Landschaft. Ihr naturbelassener Park gibt das Abbild ungestörter Natur im Gleichgewicht wider. Zahlreiche Vögel balgen sich im Himmel. Bunte Blütensträuße rahmen diesen wunderschönen Flecken Erde ein. An der östlichen Landspitze des Kaps, der Punta Acuta, zeigt sich dir die endlose Weite des Meeres.

Abtauchen

Der weiße Leuchtturm krönt die Bucht Cala Spinosa (ital: die „Dornige“). Mache dich nun dort auf Entdeckungstour über unwegsame Pfade durch dichte Macchia. Auf wenigen Quadratkilometern sind Küstenbild und Wellenspiele extrem divers. Unterschiedlicher könnten sie in zwei Kontinenten nicht sein.

Wellengang am Kliff

Die beiden großen Buchten Santa Reparata und Baia La Colba flankieren den Damm. Die Ostseite ersterer scheint das Abbild einer typisch thailändischen Küste zu sein. Tosender Wellengang umtanzt glatte, rundliche Felsen, Macchia durchsetzt.

Die Bucht San Sperata am Capo Testa

Den Zugang zum Meer sucht man vergeblich, hingegen die Westseite zeigt ein Bild mit lauschigen Badebuchten. Eine noble Bar im Holzhütten-Stil lädt zu Erfrischungen.
In der kleinen Bucht Rena di Levante, kann man zwischen sanft geglätteten Granitfelsen baden. Als befände man sich in einem Naturpool.
Einsame winzige Buchten liegen rings um die Halbinsel. Eingerahmt von grauem Granit führen schmale Pfade hinab zum kleinen Sandstückchen. Hier sind Orte, an denen du abseits vom „touren“ und abenteuren mal in Stille einkehren kannst.

Lichtspiele bei Vollmond

Die Faszination des Tal des Mondes (wie valle della luna übersetzt heißt), zeigt sich allerdings erst bei Nacht. Das heißt, besser gesagt bei nächtlichem Mondschein.
Wenn die weißen Skulpturen lange dunkle Schatten werfen, gurrt ein Steinkautz. Die Käutzin antwortet. Und dann hat man den Eindruck, in einer Verfilmung von J.R. Tolkien zu sein.
Das unterirdisch wirkende Tal scheint plötzlich zu leben.