La Nostalgia – Sehnsucht nach Sardinien

Was tun im Winter wenn Sardinien weit ist ?

Wer von uns kennt sie nicht, die Gedanken, die uns an dunklen, kalten, kurzen Tagen überkommen? Wünsche werden wach, sich einfach mal weg zu „beamen“ aus der aktuellen Frühlings-Kälte, aufzutanken in der Sonne und alle Schönheiten der mediterranen Kultur und all die Köstlichkeiten aus ihrer Küche zu genießen…

Unter einem hellblauen, sonnendurchfluteten Himmel mit Blick auf ein smaragdgrünes Meer vor endlosem Horizont sitze ich in der Trattoria, an einem reich gedeckten Tisch, koste die Vorspeiseplatte mit gegrilltem Fenchel, Artischocken und Austernpilzen, schlürfe die Miesmuscheln im Weißweinsud und genieße den frischen Wolfsbarsch in einer Knoblauch-Zitronen-Olivenöl-Marinade.

Natürlich nur in meinen Gedanken – die mich wieder einmal weit weggeführt haben aus Deutschland. Auf eine paradiesische Insel im Mittelmeer – nach Sardinien.
Dort ist im späten Herbst Saison für Pilze, Meeresmuscheln und Schalentiere. Und gerade gibt es die besten Artischocken auf der Insel.

Sardisch Kochen!

Nun, wegbeamen kann ich mich – wie Ihr vielleicht auch – nicht immer, nicht so einfach und nicht so oft, wie ich gerne möchte.
Eines jedoch kann ich tun, um mir einen Teil meines Traumes nachhause zu holen: ich kann sardisch kochen!

Gerade habe ich mich entschieden für Carciofi al forno – gefüllte Artischocken wird es als Antipasto geben. Dieses leckere Wintergemüse ist eines der gesündesten überhaupt. Es fördert den Stoffwechsel, schützt die Leberzellen und beeinflusst die Blutfette positiv.

Schon während der Vorbereitungen, die etwas Zeit in Anspruch nehmen werden, weil das stachelige Gemüse sorgfältig geputzt werden muss, läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Ich entschließe mich spontan, ein Tomaten-Walnuss-Pesto zu machen, das ich auf Bruschetti streiche, um den ersten Hunger zu besänftigen.

Dazu rühre ich aus zerkleinerten, getrockneten Tomaten, Ricotta, fein gehackten Walnüssen und Pinienkernen und aus nativem Olivenöl eine homogene Masse an und ergänze sie mit geriebenem Pecorino, etwas Knoblauch, einer Prise Salz und Zucker bis die Masse streichfest geworden ist. Alles gesunde, wertvolle Zutaten, das kann nur verführerisch schmecken. Mmmmm…. wie köstlich auf geröstetem Weißbrot!
Mein Gaumen ist bereits stimuliert und jetzt beginnt erst der Spaß an der Zubereitung der Tafel für den heutigen Abend.

Mein sardisches Menü

Als ersten Gang wähle ich eine Pasta ai fungi di carne – mit frischen Austernpilzen. Die Saison der natürlich gewachsenen beginnt bereits im November. Gerade bekommt man besonders große und schmackhafte Exemplare auf dem Wochenmarkt. Die mariniere ich vorab mit glatter Petersilie, Knoblauch und Olivenöl.
Pilze enthalten viel Biotin, das die Schönheit unserer Haut  und Haare unterstützt.

Als zweiten Gang wird es Dorade in Weißweinsoße geben. Gefüllt mit frischem Rosmarin, grünen Oliven und  Knoblauch. Sie wird im Ofen, in der Folie zubereitet, somit habe ich Zeit gewonnen für die Pilzpasta, die ich zubereiten kann, während meine Dorade bereits im Ofen zunehmend an Aroma und Zartheit gewinnt – durch den Weißwein, in dem sie sanft gart.

Fisch ist reich an Vitamin D, das zur Festigung unserer  Knochen und Zähne wichtig ist und Osteoporose vorbeugt. Außerdem an natürlichem Jod, welches die Funktion unserer Schilddrüse reguliert. Frischer Meeresfisch sollte eigentlich mindestens einmal wöchentlich auf dem Speiseplan stehen.

Sardische Produkte

Erstaunlich viele Lebensmittel aus der sardischen Küche sind aktuell hier bei uns in Handel zu bekommen, eben weil sie gerade Saison haben. Es ist Kennern der traditionellen sardischen Küche ja bereits bekannt, dass sie eine der gesündesten überhaupt ist. Sie baut rein auf saisonale Produkte – das heißt: alles, was der Körper in den unterschiedlichen Jahreszeiten benötigt, liefert die Natur von Haus aus, und in Sardinien wird traditionell nur jeweils damit gekocht.

Es ist also gar nicht so schwer, sich ein Stückchen mediterranes Feeling nachhause zu holen – auch, wenn das mit den Außentemperaturen noch nicht so passt.

Der positive Nebeneffekt: wir fühlen uns energiegeladener und lebendiger, wenn wir den „Vorschlägen“ der Natur Folge leisten und uns entsprechend ihres Angebotes ernähren.

Auch in Sardinien ist es jetzt nicht allzu warm – dafür muss ich noch ein bis zwei Monate warten. Seine Küche jedoch ist ein einzigartiges Erlebnis und gibt mir bereits jetzt einen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer.

Ich kann Euch nur empfehlen: ran an die Töpfe, holt Euch den Traum nachhause und lasst Euch vom Ergebnis verführen!

Und vielleicht sehen wir uns ja mal dieses Jahr, in einem unserer Kochen-Lern-Kurse, in dem Ihr spielend leicht – und mit viel Spaß und netten Teilnehmern  – die Rezepturen der gesunden, sardischen Küche umsetzen lernt.

Die  Rezepte zu den traumhaften Gerichten bekommt Ihr schnell und unkompliziert mit dem Download des Buches: „La mia terra…- köstliches Sardinien“.